Zeitlos-schön, aus Naturmaterialien und von klarer Formensprache ist die skandinavische Einrichtung. Die herrliche Landschaft Schwedens können wir leider nicht zu uns holen – die gute Wohn- und Lebensqualität schon. So einfach ist es, sich daheim rundum wohl zu fühlen, oder wie die Skandinavier sagen, so leicht geht Hygge!
Beste Voraussetzungen: Licht und Luft
Die Devise des Skandi-Stils lautet »Keep it simple«. Lassen Sie viel Raum, richten Sie sich mit wenigen, bewusst ausgewählten Möbeln ein, ohne Räume vollzustellen und verwenden Sie Deko nur äußerst sparsam. Das hält den Wohnraum benutzerfreundlich, es sorgt für optische Klarheit und Offenheit, nicht zuletzt im Kopf. Weniger ist mehr: Ästhetische, funktionale Stücke entfalten so ihre Wirkung und ohne Aufwand sieht es immer aufgeräumt, aber niemals kühl und unpersönlich, aus. Legen Sie bei Einrichtungsgegenständen Wert auf Komfort, Qualität und Strapazierfähigkeit – es zahlt sich aus.
Licht schafft ebenfalls den Eindruck von Weite und verleiht eine positive Grundstimmung. Viel natürliches Tageslicht wird um solches von filigranen, scheinbar schwebenden Lampen ergänzt. Am Abend taucht Kerzenlicht die Räume in eine gemütliche Stimmung.
Die Natur ins Haus holen
Natürliche Materialien machen ein Heim freundlich und gemütlich. Lieblingsmaterial der Skandinavier ist und bleibt Holz. Möbel, Gebrauchsgegenstände und Bodenbeläge aus Birke, Esche, Fichte, Buche, Kiefer oder Weißeiche sind hell und wirken dennoch warm. Sogar schicke Lampenschirme bestehen aus zarten Holzrippen oder Geflecht. Das Material für Heimtextilien und Polster ist vor allem Wolle, auch Leinen, Filz, weiches Leder und Fell, das es übrigens auch aus hochwertiger Synthetik gibt. Alles fühlt sich gut an und gestaltet allein durch die Textur einen Raum unaufdringlich. Wenig Glas und Metall als »Kontrastmittel« unterstützen die Wirkung.
Wohnräume sind in freundlichen, hellen Tönen gehalten. Zurückhaltende Farben, wie wir sie, wenn nicht auf Gotland, so in heimischen Feldern, Wäldern und Wiesen finden, schaffen den richtigen Background; sie lassen Räume luftig erscheinen und entspannen das Auge. Oberflächen von Wänden, Schranktüren oder Polstern sollten monochrom in Weiß, lichtem Grau, hellen Holztönen, pastelligem hellem Lindgrün oder zartem Rauchblau gehalten werden und das Duo Holz plus Weiß bleibt unschlagbar. Solche hellen Töne reflektieren zusätzlich Licht. Wenige Key Pieces in kräftigen Farben setzen Akzente, schlichte organische oder grafische Muster, etwa stilisierte Blätter oder Wellen auf Kissen, Teppichen und Decken fungieren als Dekor.
Die gesamte Einrichtung kennzeichnet eine schnörkellose, organische Formgebung mit geraden Linien, sanften Rundungen und geraden Silhouetten. Möbelbeine dürfen schräg abgewinkelt sein – so dezent können Statements sein. Achten Sie darauf, dass Tische, Kommoden & Co. unempfindlich, tragbar, ohne viel Werkzeug ab- und aufbaubar und zu vielen Zwecken in diversen Räumen verwendbar sind.
Last, but not least: Auf die geliebte Dekoration muss niemand verzichten. Erlesene Design-Klassiker oder handwerklich gut gemachte Einzeltücke aus Keramik, Ton, Porzellan oder Glas wirken in einem solchen Ambiente noch einmal so gut, Großmutters Jugendstilvase wird als Solitär zum Hingucker. Eine gepflegte, formschöne Pflanze schenkt Sauerstoff.
Kleine Bestandsaufnahme – und los geht’s!
Vor der Umgestaltung sollte sich jeder über die Funktion eines Raumes im Klaren sein, was wirklich braucht wird und was überflüssig ist. Alle Möbel, alle Gegenstände sollen im täglichen Gebrauch praktisch und immer wieder neu kombinierbar sein. Was außerhalb der Schränke steht, ist optisch ansprechend und wird tatsächlich benutzt. So sieht ein Zuhause nicht nur gut aus, sondern man fühlt sich ohne unnötigen Aufwand betreiben zu müssen vor allem gut darin.
In der Küche als multifunktionalem Raum zum Beispiel wird gekocht, gegessen, hier trifft man sich mit Freunden und der Familie. Pflegegleicht sollte alles sein, reichlich Staumöglichkeiten sorgen für einen aufgeräumten Look, bei dem alles Nötige – es gibt formschöne Multifunktionsgeräte – griffbereit ist, aber nichts Überflüssiges stört, selbst nicht auf großzügigen Arbeitsflächen. Ein schöner Holztisch mit Butterflyfunktion erweist sich bald als unentbehrlich. Im Wohnzimmer machen statt wuchtiger Möbel ein Sofa aus Modulen und ein Ensemble aus leichten Beistelltischen die Nutzung variabel. Hell lackierte Dielen oder Parkett sorgen für Weite, flauschige Decken und Kissen für Wärme.
Die Natur ist der beste Lehrmeister, wenn es um Formensprache und Funktionalität geht. Die großen skandinavischen Designer wie Alvar Aalto, Eero Sarinnen, Fritz Hansen oder Arne Jacobsen haben sich davon inspirieren lassen. Folgen Sie der Idee – und kommen Sie gern in Ihr Wohlfühlheim, ganz so, wie Astrid Lindgren immer wieder gern in ihr geliebtes Småland.
kommentare