So gelingt die Komposition

Farbenfroh wohnen

Farben haben einen direkten Einfluss auf die Stimmung. Eine optimale Zusammenstellung verbessert die Ausstrahlung jeder Zimmereinrichtung. Doch längst nicht alle Farben harmonieren miteinander. Wer farbenfroh wohnen will, der sollte sich zunächst ein wenig mit der Farbenlehre beschäftigen.

 

Farben sorgfältig auswählen

In den letzten Jahren standen monochrome Töne wie Weiß, Grau und Schwarz hoch im Kurs. Doch ihre kühle Ausstrahlung ist nicht jedermanns Sache. Kräftige, bunte Farben stimulieren die Sinne mit ihren Reizen und wirken aktivierend. Immer mehr Menschen möchten heute wieder farbenfroh wohnen und richten sich entsprechend bunt ein.

Dabei lauert jedoch Gefahr in Form von Farben, die nicht miteinander harmonieren. Wie der Volksmund so schön sagt: Sie beißen sich. Achten Sie bei der Auswahl am besten auf Komplementärfarben. Diese setzen sich aus einer der drei Primärfarben und einer Sekundärfarbe zusammen, die sich aus der Mischung der jeweils anderen Primärfarben ergibt:

Primärfarbe Sekundärfarbe
Blau Orange (Gelb + Rot)
Rot Grün (Blau + Gelb)
Gelb Violett (Rot + Blau)

Haben Sie beispielsweise die Wand in einem kühlen Meeresblau gestrichen, stellen Sie eine ausladende Couch und Sessel in einem warmen Orange dazu. Ist Ihnen dies zu bunt, nehmen Sie einen milderen Ton wie Beige oder Sand und setzen Sie einzelne Farbtupfer mit orangefarbenen Vorhängen und Kissen.

Alternativ können Sie auch mit verschiedenen Schattierungen einer Primärfarbe arbeiten: Verschmelzen Sie Farben wie Gelb, Orange, Rot und Braun, die ineinander übergehen. Vermeiden sollten Sie nur das direkte Aufeinandertreffen der drei Primärfarben oder eine zu bunte Mischung, die zu einer Reizüberflutung des Gehirns führt.

 

Farbenfroh wohnen bedeutet nicht, kunterbunt zu wohnen

Entscheiden Sie sich am besten für eine einzige Farbe, die gemeinsam mit einem monochromen Ton wie Weiß die Grundlage für Ihre Einrichtung bildet. Umgeben Sie sich mit Ihrer Lieblingsfarbe oder wählen Sie die Hauptfarbe auf Basis der Farbenlehre aus:

Gelb Strahlend wie die Sonne. Hebt die Laune und belebt. Ideal für alle, die morgens nur schwer in Schwung kommen und/oder öfter niedergeschlagen sind.
Rot Anregend und sinnlich wie Feuer. Als Wandfarbe meist zu intensiv. Besser sind sanfte Rottöne wie dunkles Weinrot oder helles Erdbeerrot.
Orange Die Mischung aus Gelb und Rot steht für Geselligkeit und Lebensfreude. Passt besonders gut zu Räumen, in denen Sie Gäste bewirten.
Grün Grün ist die Farbe der Natur. Sie wirkt beruhigend und harmonisierend. Ein solches Zimmer ist ein gemütlicher Rückzugsort, in dem Sie Kraft tanken.
Blau Die Farbe von Himmel und Meer vermittelt Unendlichkeit und Frieden. Hier kommen Sie nach einem stressigen Tag zur Ruhe.
Violett Die Mischung aus Rot und Blau hat etwas Geheimnisvolles und Mystisches. Sie schenkt geistige Klarheit und innere Ruhe.

Daneben sollte sich das farbenfrohe Wohnen am Verwendungszweck der Zimmer orientieren. Im Schlafzimmer möchten Sie ruhig einschlafen und das Gehirn nicht noch einmal durch visuelle Reize auf Trab bringen. Sanfte Farbtöne sind dafür am besten geeignet: Streichen Sie die Wände in zartem Flieder statt in leuchtendem Violett und stellen Sie weiße Kleiderschränke und Kommoden dazu. Erst dann folgen bunte Akzente: Ein Hochflorteppich vor dem und Vorhänge in kräftigem Violett treffen auf eine Tagesdecke mit farbenprächtigen Blumen. Denken Sie an die Komplementärfarbe Gelb: Hängen Sie ein Wandbild mit Sonnenblumen auf und verstreuen Sie gelbe Dekokissen über das Bett.

Möchten Sie in Ihrem Wohnzimmer abends vor allem entspannen, sollten Sie auf Grün oder Blau setzen. Sie müssen dazu nicht unbedingt die Wände streichen oder grüne Wohnzimmerschränke kaufen. Arbeiten Sie mit Farbtupfern: Platzieren Sie einen einzelnen grünen Designersessel neben dem weißen oder grauen Sofa. Mit einem bunten Teppich, der ebenfalls Grün enthält, stellen Sie die Verbindung zwischen den Sitzmöbeln her. Ein poppiger roter Hocker oder eine rote Bodenvase mit grünen Zweigen fügt dieser Kombination die passende Primärfarbe hinzu.

 

Wichtig: Intensive Farben verkleinern Räume

Ehe Sie zum Pinsel greifen und Ihre Wohnzimmerwände sattgrün streichen, sollten Sie noch bedenken, dass starke Farben Zimmer optisch verkleinern. Dies kann durchaus von Vorteil sein, zum Beispiel wenn es hohe Wände im Altbau an Behaglichkeit vermissen lassen. In eher kleinen Räumen sollten Sie dagegen auf helle oder zarte Farben setzen.

Farbenfroh wohnen können Sie trotzdem: Lassen Sie eine bunte Bordüre unterhalb der Zimmerdecke verlaufen oder streichen Sie nur die obere Hälfte der Wand. Die untere tapezieren Sie mit einer derzeit sehr angesagten Blumentapete. Die Farben der Blumen sollten sich dann in den Sitzmöbeln und Heimtextilien wiederfinden.

 

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