Licht ist die Seele des guten Wohnens. Mit einer durchdachten Lichtregie schaffen Sie jedem Raum Ihres Hauses seine besondere Atmosphäre. Auf dem Markt befindet sich ein großes Angebot moderner Leuchtmittel, deren Eigenschaften differenziert gekennzeichnet sind. Darum braucht es für den virtuosen Umgang mit Licht eine kleine Materialkunde.
Energieeffizienz und die Farbe des Lichts
Energiesparlampen, Halogenlampen, Leuchtstoffröhren, LEDs: Angesichts des Arsenals zeitgenössischer Leuchtmittel fühlen Sie sich wie ein Theaterregisseur, der sich fragt, wie er seine Schauspieler einsetzen soll. Damit alles auf dem richtigen Posten ist, müssen Sie wissen, womit Sie es zu tun haben. Das erweist sich im Fall der Leuchtmittel als gar nicht so schwierig, denn Leuchtmittelverpackungen sind sehr auskunftsfreudig.
Die deutlichste Kennzeichnung eines Leuchtmittels ist die Energieeffizienzklasse (E bis A++). Wenn es Ihr einziges Ziel wäre, möglichst viel Energie zu sparen, müssten Sie bei der Leuchtmittel-Auswahl nicht lange nachdenken: Greifen Sie zu LEDs. Diese das Licht revolutionierende neue Technik verbraucht am wenigsten Strom (und ist am langlebigsten).
Eine gute Beleuchtung soll dem Rhythmus Ihres Alltagslebens folgen. In jedem Haus gibt es Arbeits-, Entspannungs- und Zwischenbereiche. Und selbstverständlich entspannen Sie sich nicht unter einer taghellen Leuchtstoffröhre. Die Lichtfarbe entscheidet darüber, ob Sie eine Beleuchtung als angenehm warm oder nüchtern kalt empfinden. Ihr Wert wird in Kelvin (K) angegeben:
- 2500 – 3000 K Warmweiß: Gemütliche Sitzecken, Entspannungsorte
- 3000 – 5300 K Neutralweiß: Flur- und Deckenlampen, Pendelleuchten über Esstischen
- über 5300 K Tageslichtweiß: Arbeitsbereiche, Atelierbeleuchtung, Küchenarbeitsfläche
Helligkeit und Farbbeurteilung
Der Mensch braucht etwas Zeit, um neue Begriffe zu verinnerlichen. Sie kennen das von Autos: Mittlerweile ist uns der kW-Wert vertraut, aber wir freuen uns immer noch, wenn die Motorleistung in PS angegeben wird. Über die Helligkeit von Leuchtmitteln gab früher die Wattzahl Auskunft. Heute wird in Lumen (lm) gemessen. Als Umrechnungswert gilt: 60 Watt Glühbirne = 650 bis 700 Lumen.
Starke Leuchtmittel mit hohen Lumenwerten werden für die direkte Beleuchtung durch Deckenstrahler eingesetzt und in Dielen und lange Flure verwendet.
Die Begriffe Lumen und Kelvin sind mittlerweile geläufig. Aber was ist ein Ra-Wert? Ganz einfach: Eine Maßeinheit für die Natürlichkeit der Farbwiedergabe. Je höher der Ra-Wert, desto besser. Maximal kann er 100 erreichen – unter 80 sollte er nicht liegen, wenn Sie nicht „farbenblind“ werden wollen. Also: Überall, wo Sie die Farbigkeit von Dingen realistisch einschätzen müssen, wählen Sie Leuchtmittel mit hohem Ra-Wert:
- Über den Arbeitsflächen der Küche
- In der Hobby-/Malecke
- Im Bereich von Kleiderschränken
- Im Badezimmer über dem Spiegel
Die marktgängigen Leuchtmittel und ihre Einsatzbereiche
Die wichtigsten Parameter für die Qualitätsbeurteilung von Leuchtmitteln sind vorgestellt worden, inklusive einiger Anwendungsbeispiele in der Wohnlandschaft. Jetzt werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Leuchtmitteltechniken und ihre geeigneten Einsatzbereiche.
Leuchtstoffröhre
Nachdem die Glühlampe das Zeitliche gesegnet hat, ist nun die Leuchtstoffröhre der Dinosaurier unter den Leuchtmitteln. Dennoch haben die gasgefüllten Röhren ihre Lebensberechtigung. Sie liefern ein starkes, klares Arbeitslicht und bestechen durch eine sehr gute Farbwiedergabe. Das erleichtert zum Beispiel das Hantieren auf langen Arbeitsflächen der Küche.
Energiesparlampe
Eine Energiesparlampe ist eine Leuchtstoffröhre in Kompaktform. Ihre volle Lichtstärke erreicht sie erst nach einigen Minuten. Auch Energiesparlampen geben Farben gut wieder. Darum sind Sie für Bereiche, in denen es auf diese Qualität ankommt, das Mittel der Wahl. Im Badezimmer empfiehlt sich eine Grundbeleuchtung mit LEDs und eine punktuelle Spiegelbeleuchtung mit Energiesparlampen.
Halogenlampe
Halogenlampen sind keine energiesparenden Leuchtmittel, sondern eine Kreuzung aus einer gasgefüllten Lampe und einer Glühlampe. Halogenlampen sind die Leuchtmittel mit den höchsten Betriebskosten. Dennoch eignen sie sich gut für Bereiche, in denen sofort volle Lichtkraft benötigt wird, beispielsweise in Treppenfluren und Abstellkammern. Hier verbrauchen sie auch nicht so viel Energie, da die Laufzeit begrenzt ist.
LEDs
LEDs sind die Stars der Lichtregie. Wie Proteus, der sagenhafte Wandlungskünstler der griechischen Mythologie, können sie fast jede Form annehmen. Beliebt sind zum Beispiel Lichtschläuche, die Konturen betonen und indirekte Beleuchtungen schaffen. Die LEDs sind mit 80 % Ersparnis gegenüber der Glühlampe die ökologischsten Leuchtmittel. Sie können für die Grundbeleuchtung, für die punktuelle und indirekte Illuminationen eingesetzt werden. Vitrinen- oder Lampionbeleuchtungen gelingen mit LEDs hervorragend, da sie nicht heiß werden. Im Außenbereich sind sie das Mittel der Wahl, da niedrige Temperaturen ihnen nichts anhaben können. LEDs gehört die Zukunft, da ist die Fachwelt sich einig. Die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.