Weiß strahlt eine puristische Schönheit aus, kann jedoch schnell kahl oder klinisch wirken. Beim Clean Chic kombinieren Sie den weißen Hintergrund darum gezielt mit ausgesuchten Objekten in intensiven Farben. Lassen Sie Ihrer Kreativität dabei ruhig freien Lauf.
Aus der Mode ins Ambiente
Der Trend des Clean Chic stammt ursprünglich aus der Mode. Gerade Schnitte, klare Linien und dezente Farben geben hier den Ton an. Hier wird ein Outfit aus zwei, drei Weißtönen einem kontrastreichem Colorblocking vorgezogen und ein einziges teures Schmuckstück einem ganzen Haufen bunten Modeschmucks. Dieses Prinzip lässt sich problemlos auf die Inneneinrichtung übertragen. Auch hier bedeutet Clean Chic eine Reduzierung auf das Wesentliche.
Weiß ist nicht Weiß
Schneeweiß, Blütenweiß, Cremeweiß, Eierschalenweiß … das eine Weiß gibt es nicht. Bei einer Umgestaltung des Wohn- oder Schlafzimmers im neuen Clean Chic sollte dies berücksichtigt werden. Eine strahlend weiße Wand wirkt beispielsweise schnell klinisch und kalt. Ein sanftes Cremeweiß dagegen verleiht ihr eine warme, beruhigende Ausstrahlung. Vor den Wänden dürfen dann gerne schneeweiße Stauraummöbel wie einzelne Kommoden oder eine mehrteilige Wohnwand stehen. Für Sitzmöbel, etwa Ihr behagliches Sofa, kommen dunklere Schattierungen wie Beige und Hellgrau infrage. Weiße Teppiche, Decken, Kissen und weitere Heimtextilien runden den Clean Chic im Wohnzimmer ab.
Im Schlafzimmer verfahren Sie ähnlich. Kombinieren Sie verschiedene Weißtöne bei der Auswahl der Wandfarbe oder Tapete, bei Ihren Möbeln und bei den Heimtextilien. Dies kann ein klassisches Bett mit strahlend weißem Holzrahmen vor einer cremeweißen Wand sein oder ein Off-White-Boxspringbett vor einer schneeweißen Wand. Setzen Sie zusätzliche cleane Akzente mit weißer Bettwäsche aus luxuriösen Materialien wie ägyptischer Baumwolle oder zart glänzendem Satin.
Clean Chic liebt klare Linien
Clean bedeutet nicht nur reine Farben, sondern auch gerade, saubere Linien. Verspielte Schnitzereien am Kopfteil des Bettes, gusseiserne verschnörkelte Regale und Dekokissen mit süßen Rüschen sind hier fehl am Platz. Vielmehr dominiert Minimalismus. Verwenden Sie kantige Kommoden oder Sideboards, die ganz auf Griffe verzichten und deren Türen und Schubladen Sie durch leichtes Drücken öffnen. Offene Regalteile und Vitrinenelemente füllen Sie nicht mit buntem Kleinkram, rücken Sie stattdessen einige sorgfältig ausgesuchte Prunkstücke in den Mittelpunkt.
Dieselbe Geradlinigkeit gilt für Tische. Diese müssen nicht unbedingt weiß sein. Als Couchtisch im Wohnzimmer eignet sich ein kleiner Tisch mit schwarzem eckigen Metallgestell und transparenter runder Glasplatte. Diese bringt den darunter liegenden Teppich schön zur Geltung. Stellen Sie einen schmalen Konsolentisch als Zierde an eine Wand oder positionieren Sie einen würfelförmigen Hocker in einer Ecke. Diesen können Sie Gästen bei Bedarf als Sitzgelegenheit anbieten.
Möchten Sie Ihr Esszimmer im Clean Chic gestalten, wählen Sie zum Beispiel einen rechteckigen weißen Esstisch mit attraktiven Designerstühlen. Oder treiben Sie den Minimalismus mit weißen Sitzbänken auf die Spitze. Halten Sie in diesem Fall jedoch Sitzpolster bereit, damit Ihre Freunde bei längeren Mahlzeiten gerne am Tisch verweilen.
Farbtupfer als Krönung der Einrichtung
Anders als bei der monochromen Einrichtung bleibt es beim Clean Chic nicht ausschließlich bei Tönen wie Weiß, Grau und Schwarz. Im Gegenteil. Das viele Weiß und das geradlinige, schlichte Design bilden die Leinwand für einzelne Farbtupfer. Dabei ist Ihre eigene Kreativität gefragt. Stellen Sie beispielsweise ein Gesteck aus bunten Kunstblumen in einer weißen Vase vor die weiße Wand – Sie werden staunen, welch tolle Wirkung die intensiven Farben erzielen. Eine cremeweiße Wohnlandschaft vor schneeweißer Wand profitiert von einem farbenfrohen Dekokissen im indischen oder mexikanischen Ethno-Design.
Aber Vorsicht: Setzen Sie lediglich einzelne Objekte in Szene. Der insgesamt cleane Effekt geht verloren, sobald sich in Regalen und auf Abstellflächen zahlreiche bunte Dinge versammeln. Möchten Sie Ihre Bücher nicht alle in weiße Umschläge hüllen, lagern Sie das Bücherregal in ein anderes Zimmer aus. Lieben Sie Wandbilder, testen Sie einmal die reduzierte Magie von Schwarz-Weiß-Fotografien, statt mehrere farbenfrohe Prints über die Wand zu verteilen. Ein einziges buntes Bild sticht dann umso schöner heraus.