Moderne Wohnwände haben nichts mehr mit den Schrankwänden zu tun, die in den 1970er und -80er Jahren die deutschen Wohnzimmer dominierten. Walter Donauer ist bei Zurbrüggen unter anderem für das Wohnwände-Sortiment verantwortlich. Wir haben ihn gefragt, warum Wohnwände derzeit so gefragt sind und worauf beim Kauf zu achten ist.
Zurbrüggen Magazin (ZM): Herr Donauer, was macht die modernen Wohnwände so attraktiv?
Walter Donauer (WD): Als modulare Systeme interpretieren moderne Wohnwände die Architektur neu. Die einzelnen Elemente sind als vielseitig komibinierbare Solitäre erhältlich, als bodenfreie, hängende Wohnwand, als Lowboard für TV–Hifi-Lösungen, als Regalwand oder als durchgehender Wandverbau. Damit passen sie sich flexibel den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten und Erfordernissen an, aber auch den Lebensumständen. Die Menschen sind heute mobiler geworden, und sie sind deutlich breiter aufgestellt, was ihre Einrichtungsvorlieben betrifft.
Moderne Wohnwände berücksichtigen diese Entwicklung mit unterschiedlichsten Designs und Stilrichtungen. Gleichzeitig bieten sie viel Stauraum und Lösungen für alle Ansprüche, die zum Beispiel moderne HIFI-Anlagen und TV-Geräte mit sich bringen. Sie lassen sich ganz auf die persönlichen Bedürfnisse der Kunden zusammenstellen. Diese Flexibilität macht moderne Wohnwände so attraktiv. Ich bevorzuge allerdings die Bezeichnung „modulare Wandsysteme“, auch deshalb, weil intelligente Wohnprogramme eine Nutzung nicht nur im Wohn-, sondern auch im Essbereich oder in der Diele erlauben.
Ich mag langfristige Möbelprogramme mit flexiblen modularen Systemen. Weil sie so kombinierfähig und umzugsfreundlich sind, favorisiere ich Solitäre. Walter Donauer
ZM: Können Wohnwände auch über Eck geplant oder an gegenüberliegenden Wänden ausgerichtet werden?
WD: Die einfache Antwort: Alles ist möglich! Das hängt letztlich stark von den räumlichen Gegebenheiten und vom verfügbaren finanziellen Rahmen ab. Grundsätzlich lässt sich die ganze Palette planen, für den kleineren Geldbeutel bis hin zu hochpreisigen Systemen wie Soleo von Wöstmann, Neo von Hülsta oder die Dieter-Knoll-Collection. Das Planungsprogramm geht bei uns extrem in die Tiefe bis hin zu Sonderanfertigungen. Ich empfehle daher eine individuelle Beratung.
ZM: Wie lassen sich vorhandene Möbelstücke mit den modernen Wohnwänden kombinieren?
WD: Das ist eine spannende Frage. Das Angebot ist so reichhaltig, dass sich die modularen Wandsysteme problemlos auf vorhandenes Mobiliar abstimmen lassen, egal ob man es durchgestylt mag oder einen Stilmix bevorzugt. Wer wie ich eine Vorliebe für Gegensätze hat, kann Erb- oder antike Liebhaberstücke zum Beispiel durch Lackfronten reizvoll in Szene setzen.
ZM: Für wen eignen sich Wohnwände besonders?
WD: Grundsätzlich sind Sie für jedermann geeignet! Angefangen vom Jugendzimmer über den Familienhaushalt bis hin zum Senioren-Appartement – die modularen Wandsysteme geben nichts vor, sie passen sich den Lebenssituationen und Bedürfnissen ihrer Nutzer perfekt an.
ZM: Welche Einrichtungsstile lassen sich gut mit Wohnwänden kombinieren?
WD: Eine große Auswahl gibt es in den Bereichen „Modern Design“, „Lounge“, einem trendigen Landhausstil mit reduzierten Formen, „Skandinavien Style“, der für natürliches Wohnen mit warmen Hölzern, wahlweise mit coolem Material-Mix steht, „romantischer Landhausstil“, „klassisch-eleganter Stil“ und
„traditionell-konservativer Stil“.
Wer Lieblingsstücke inszenieren möchte, sollte an eine individuell beleuchtete Vitrine denken. Walter Donauer
ZM: Welche Rolle spielt die Beleuchtung bei modularen Wandsystemen?
WD: Licht ist ein wichtiger Faktor bei der Raumgestaltung. Seine Bedeutung hat sich extrem gewandelt. Bei den modernen Wohnwänden unterscheiden wir nach einer pointierten Akzentbeleuchtung und einer streuenden Beleuchtung. Das Licht soll eine schöne Atmosphäre erzeugen. Hier können LED-Leuchtmittel eingesetzt werden, die wahlweise in Warm- oder Kaltlicht individuell per Dimmer zu schalten sind. Darüber hinaus sollten die Lichtquellen so angebracht sein, dass sie sich gegenseitig begünstigen. So sollte das TV-Unterteil zwar beleuchtet sein, aber Achtung: Das Licht sollte sich nicht im Bildschirm spiegeln oder die Bildschirmwahrnehmung beeinträchtigen! Mit Dimmern kann die Beleuchtung den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. In einem Beratungsgespräch arbeiten wir den größten Nutzen für den Kunden heraus.
ZM: Eine moderne Wohnwand nimmt viel Platz ein. Welche Möglichkeiten gibt es, sie zu gestalten?
WD: Durch eine offene modulare Struktur, durch ein geschicktes Farbdesign, beispielsweise die Kombination von Modulen in unterschiedlichen Farben, oder durch einen Mix aus unterschiedlichen Materialien wie Glas, Metall, Lack, Holz oder Baumrinde kann das Wandsystem selbst zum Gestaltungselement werden. Auch mit einer vorgesetzten und hinterleuchteten Wand mit farblicher Absetzung kann die Wand gestaltet und im Wohnraum ein toller Akzent gesetzt werden.
ZM: Wie lässt sich verhindern, dass ein Raum durch eine Wohnwand überfrachtet wird?
WD: Einen guten Überblick über die Wirkung der Wunschplanung verschafft ein 3-D-Planungsprogramm. Dafür wird das Raummaß vor Ort abgenommen und die gewünschte Ausstattung optimal auf die Besonderheiten eines Raumes, wie Lichteinfall, Raumgröße oder Durchgänge, abgestimmt. Vom Grundriss bis zur Frontalansicht kann man sich so einen sehr guten Eindruck von der Wirkung des Wandsystems im Raum verschaffen und es gegebenenfalls optimieren.
ZM: Welche Bestandteile sollten unbedingt in ein modulares Wandsystem integriert werden?
Was sollte man darüber hinaus bedenken?
WD: In jedem Fall sollte für genügend Stauraum hinter Schüben, Klappen oder Türen gesorgt sein. Ebenso sollte ein perfekter Platz für eine clevere Unterbringung von TV- und HIFI-Anlage vorhanden sein, inklusive des Kabel-Managements, der Belüftungsschlitze und der Lautsprecher. Wer Lieblingsstücke inszenieren möchte, sollte an eine individuell beleuchtete Vitrine denken. Bei Wandverbau- und Hängelösungen sollten die Regalböden in der Höhe und in der Breite verstellbar sein, um alle Büchergrößen unterzubringen. Je nach Bedarf sollte man auch auf „Sonderwünsche“ nicht verzichten, zum Beispiel auf einen Arbeitstisch oder eine Barausstattung.
ZM: Welche Fragen sollte ich mir bei der Entscheidungsfindung für eine Wohnwand stellen?
WD: Hier steht an erster Stelle die Bedarfsermittlung. Dazu gehören Fragen wie: Welchen Stil bevorzuge ich? Welche Farben? In welche Umgebung soll sich das Wandsystem einfügen? Wie ist es um das Raumlicht bestellt? Was möchte ich in der Wohnwand unterbringen? Wie viel Geld möchte ich anlegen? Und wie sieht es mit der Mobilität aus? Für Menschen, die mit zukünftigen Wohnungswechseln rechnen, empfehlen sich beispielsweise Solitäre.
ZM: Und wie steht es mit Ihren eigenen Vorlieben?
WD: Ich mag langfristige Möbelprogramme mit flexiblen modularen Systemen. Weil sie so kombinierfähig und umzugsfreundlich sind, favorisiere ich Solitäre.
kommentare
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Emily Prozmann
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