Bewusst und verantwortungsvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen – das wird im Alltag immer wichtiger. Wie Sie Ihr Zuhause nachhaltig einrichten und was Sie beim Möbelkauf beachten sollten, erfahren Sie hier.
Was heißt nachhaltig wohnen?
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, sondern eine Überlebensstrategie für die Zukunft. Wer nachhaltig lebt, verbraucht bei der Befriedigung seiner Bedürfnisse nicht mehr als das, was für die nachfolgenden Generationen wieder bereitgestellt werden kann. Mit anderen Worten: Alles, was wir konsumieren, muss nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit wieder nachwachsen bzw. sich regenerieren. Das gilt für alle Lebensbereiche, so auch für das Wohnen.
Wichtige Kriterien für nachhaltiges Wohnen
Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen in der Architektur: Altbauten werden nachhaltig saniert; neue Gebäude haben ohne ein nachhaltiges Energiekonzept kaum eine Chance. Doch nicht nur beim Bau, sondern auch beim Einrichten und Wohnen spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer bedeutendere Rolle. Jeder, der einen „ökologischen Fußabdruck“ hinterlassen möchte, sollte sich folgende Fragen stellen und seine Konsumgewohnheiten überprüfen:
- Bedürfnisse analysieren: Was brauche ich in meinen eigenen vier Wänden wirklich?
- Ressourcen sparen: Wie kann ich Ressourcen sparen (Strom, Gas, Wasser)?
- Herkunft von Möbel hinterfragen: Woher stammen Möbel und Wohntextilien und unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt? (Material, faire Bezahlung, Ressourceneinsatz)
- Nachhaltig entsorgen: Wie kann ich meinen Abfall reduzieren bzw. nachhaltig entsorgen?
Ihr Zuhause nachhaltig einrichten
Möbel und Wohnaccessoires haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu Wegwerfartikeln entwickelt: Während unsere Eltern und Großeltern sich einmal im Leben, maximal zweimal, neu einrichteten, folgen jüngere Generationen dem Wohnprinzip: öfter mal was Neues. Schnell wechselnde Wohntrends und günstige Möbel tragen zu dieser Entwicklung bei. Nachhaltig ist das nicht: Wer sich alle paar Jahre mit günstigen Möbeln neu einrichtet, verbraucht Ressourcen und produziert Abfall, denn oftmals landen die gerade ein paar Jahre alten Möbelstücke auf dem Sperrmüll.
Zudem stammen günstige Möbel häufig aus Billiglohnländern und werden aus minderwertigen nicht-nachhaltigen Materialien hergestellt. Solche Möbel haben nicht nur eine mangelhafte Ökobilanz, sondern sind oftmals auch sehr schlecht verarbeitet und sehen dadurch „billig“ aus.
Sich nachhaltig einzurichten bedeutet, sich mit langlebigen und zeitlosen Möbeln zu umgeben, die nachhaltig produziert wurden.
Statt sich alle paar Jahre mit günstigen Schnäppchen neu einzurichten, sollten Sie lieber auf hochwertige Qualitätsmöbel setzen. Das ist nicht nur umweltbewusster, sondern zahlt sich auf lange Dauer auch finanziell aus.
Welche Möbel sind nachhaltig?
Nachhaltige Möbel zeichnen sich durch drei Eigenschaften aus:
- Die Verwendung nachwachsender, möglichst heimischer Rohstoffe.
- Der schonende Umgang mit den Ressourcen während des Herstellungsprozesses.
- Die Produktion von Möbeln unter fairen Arbeitsbedingungen.
Möbel, die diese Kriterien erfüllen, werden aus natürlichen Rohstoffen wie Holz, Bambus, Hanf oder Baumwolle hergestellt. Sie stammen aus nachhaltiger Forst- bzw. Landwirtschaft, vorzugsweise aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern. So haben sie keine langen Lieferwege hinter sich.
Nachhaltige Möbel dürfen selbstverständlich keine Schadstoffe ausstoßen, d. h., wenn überhaupt, sollten sie mit umweltfreundlichen Lasuren und/oder Farben überzogen sein. Und: Sollten nachhaltige Möbel einmal ausgedient haben, müssen sie sich gefahrenlos und umweltverträglich entsorgen lassen.
Nachhaltig ist es natürlich auch, gebrauchte Möbel auf dem Flohmarkt und im Second-Hand-Laden zu kaufen oder eigene alte Möbel in neuem Glanz erscheinen zu lassen. Statt alte Möbel wegzuwerfen, kann man sie verschenken.
Siegel und Labels für nachhaltige Möbel
Hilfe und Orientierung beim Kauf nachhaltiger Möbel bieten Ihnen Ökolabel und Gütesiegel, die für die Einhaltung wichtiger Produktstandards stehen. Zu den wichtigsten Siegeln gehören:
- Blauer Engel: Der Blaue Engel ist das älteste deutsche Umweltlabel: Er wird seit 1978 für besonders umweltfreundliche Produkte vergeben. Allerdings ist der Blaue Engel kein Garant für komplett nachhaltige Produkte.
- FSC-Siegel: Die Abkürzung FSC steht für Forest Stewardship Council, eine unabhängige Organisation, die sich der Förderung nachhaltig bewirtschafteter Wälder verschrieben hat. Möbel, die mit dem FSC-Siegel ausgezeichnet sind, stammen aus Wäldern, deren ökologische Funktionen erhalten werden müssen. Der FSC zeichnet nur Produkte aus, die die zehn Grundprinzipien für verantwortungsvolle Forstwirtschaft erfüllen.
- ÖkoControl: Das Gütesiegel des Verbandes ökologischer Einrichtungshäuser finden Sie auf schadstoffgeprüften Massivholzmöbeln, Polstern und Bezugsstoffen. Möbel mit dem ÖkoControl-Label sind aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
Weitere häufig auf Möbeln zu findende Siegel sind „Das goldene M“, das „GS-Siegel“ und das „eco-Institut-Label“: Diese Gütesiegel beziehen sich aber eher auf die Qualität und die Sicherheit der Produkte als auch ihre Nachhaltigkeit. Doch Öko-Siegel sind auf dem Vormarsch, denn: Der Trend zu nachhaltiger grüner Einrichtung ist keine kurzfristige Modeerscheinung, sondern die Voraussetzung für eine ressourcenschonende und gesunde Lebensweise. Nun entscheiden Sie selbst, inwieweit Sie diese jetzt schon verfolgen wollen.